Im Jahr 1999 spielten wir als „Stonehenge“, einer Deep Purple-Cover Band als Vorband von Snowy White im Kulturzentrum am Berliner Platz. Besetzung: Elke Pawlowski,Gesang – Thomas Jordt, Gitarre – Florian Pritsch, Keyboards – Theo Hoffmann, Schlagzeug – Michael Maschke, Bass.
Ich erinnere mich gerne an dieses Konzert.
Archiv des Autors: Mike
Der Donk Song
Im Jahr 2006 bat mich mein Freund Torsten Meinders, für seinen Puppenfilm „Donk“ den Titelsong zu schreiben. Nachdem wir den Song im Studio aufgenommen hatten, entstand daraus auch noch ein Musikvideo, welches in der Original- Kulisse gedreht wurde.
Das Ergebnis (mit meiner Wenigkeit auf dem Barhocker mit Gitarre) gibt es hier zu sehen:
Lobotomie
Surfen im Netz kann immer wieder spannend sein, besonders, wenn man auf Geschichten stößt, von denen man bis dahin noch gar nichts gewusst hat. So ging es mir gestern bei meinem täglichen Besuch auf „Wikipedia“. Dort war auf der Startseite ein Link zu Milos Foreman, dem Regisseur, welcher am 18. Februar 85 Jahre alt geworden ist. Einen seiner Filme habe ich in den siebziger- und achtziger Jahren ca. 10-15 mal im Kino und im Fernsehen gesehen, weil er einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist: “ Einer flog über das Kuckucksnest“. (Den Roman zum Film hatte ich damals auch gelesen).
Also klickte ich mich weiter zum Film und von da aus zu einem zentralen Aspekt darin, der Lobotomie. Diese ist eine Methode der Psychochirurgie, bei der zentrale Nervenverbindungen zum Stirnlappen des Gehirns durchtrennt werden, um dadurch Schmerz-Zustände aber auch Psychosen und Depressionen buchstäblich mit einem Schnitt zu beseitigen. Die Art und Weise, wie die bei dieser Methode unausweichlichen Schäden an der Persönlichkeit der „Patienten“ – Ich möchte sie lieber Opfer nennen- in Kauf genommen wurden, ist aus heutiger Sicht einfach nur noch gruselig. Nichtsdestotrotz wurde für diese vermeintliche Sternstunde der Medizin 1949 der Nobelpreis verliehen. Zurück zum Surfen: Eine der Hauptfiguren in der Geschichte der Lobotomie in den USA ist der Psychiater Walter Freeman, und dieser wiederum stand in einer freundschaftlichen Beziehung zum Vater von John F. Kennedy, nämlich Joseph P. Kennedy.
An dieser Stelle erfuhr ich zum ersten Mal, dass dieser eine Tochter namens Rosemary hatte,
Vermutlich passte Rosemary irgendwann im Laufe ihres Erwachsenwerdens nicht mehr so recht
ins Bild des erfolgreichen Clans, der ausnahmslos strahlende, intelligente Nachkommen hervorbringt. Also entschloss sich Patriarch Joe eines Tages dazu, die in seinen Augen moderat missratene Tochter seinem Freund Walter Freeman zur „Behandlung“ zu übergeben. Was dann passierte, nachdem der Eingriff gründlich daneben ging, lässt sich hier schon erahnen…
Die Geschichte dieser lange Zeit unbekannten bzw. verschwundenen Schwester des ehemaligen US-Präsidenten möchte ich dem Leser an dieser Stelle ans Herz legen. Für mich ist sie ein abschreckendes Beispiel dafür, wohin es führt, wenn die Humanität und der Wert einer menschlichen Persönlichkeit einem elitären Anspruch geopfert wird und das Ganze dann unter dem Deckmantel einer anerkannten Wissenschaft geschieht.
Brot backen
Was hat Brot backen mit diesem Blog zu tun? Nun, ich habe heute wieder einmal festgestellt, dass es ein echtes spirituelles Erlebnis ist, mit einfachsten Mitteln und viel Liebe zur Sache etwas herzustellen, was man so in keinem Laden kaufen kann und auch nicht muss. Okay, ich habe nicht komplett auf Technik und auch nicht auf Fertigprodukte verzichtet: Zum Kneten meines Brotteigs habe ich unseren Brotbackautomaten benutzt, nach dem Motto „wenn er schon mal da ist“. Außerdem habe ich eine fertige Backmischung benutzt, in diesem Fall „Weißbrot“ aus dem Penny-Markt. Dazu noch geröstete Zwiebeln und etwas Olivenöl und natürlich Wasser, und schon konnte das Projekt Zwiebelbaguette losgehen. Das erste sinnliche Erlebnis war es zu sehen, wie aus diesen unscheinbaren Zutaten ein geschmeidiger, duftender Teig ensteht. Die weitere Bearbeitung habe ich nicht der Maschine überlassen, sondern auf der Arbeitsfläche den Teigklumpen in Form gebracht. Auch das ist wieder eine Freude, denn wenn der Teig die richtige Konsistenz hat, lässt er sich super in Form bringen, in diesem Fall halt länglich, wie ein Baguette oder eher ein Ciabatta. Dieser Teig hätte auch zu einer Pizza werden können, aber heute sollte er eine Beilage zu Jutta’s Obatzter sein. Der nächste Schritt ist immer wieder aufs Neue der Hammer: Der Teig „geht“, d.h. auf dem eingefetteten Backblech an einem warmen Ort vor Zug geschützt verdoppelt sich das Volumen und das ungebackene Brot fühlt sich wunderbar fluffig an. Jetzt noch backen, und im Nu breitet sich in der Küche dieser Duft aus, der gleich Appetit macht. Das Ergebnis war dann nach einer knappen halben Stunde Backzeit ein herrlich leckeres Brot, von dem jetzt ein paar Stunden später fast nichts mehr übrig ist. Fazit: Ich hätte mir die ganze Arbeit auch sparen können und einfach ein Baguette im Supermarkt besorgen können, hätte dann aber auf all die beschriebenen Freuden am Tun verzichtet. Jetzt gerade fiel mir der Kanon ein: „Froh zu sein bedarf es wenig…..“ In meinem Fall ging es um’s Backen, aber das Ganze lässt sich natürlich auf alles, was wir mit unserem Geist oder unseren Händen schaffen, übertragen. Ein Lob auf das Handwerk! Ich überlege gerade, wie ich mich von den überbordenden Angeboten der Supermärkte und Discounter (von denen ich 90% nicht wirklich brauche) weiter unabhängig machen kann…ich glaube, das nächste Projekt wird mein eigener Natursauerteig sein, auch das geht mit einfachsten Mitteln.
Gravitationswellen
Vor kurzem wurden die von Einstein vorausgesagten Gravitationswellen tatsächlich nachgewiesen. Dieses war in erster Linie das Ergebnis einer fast unglaublichen Messgenauigkeit. Angenommen wir haben einen Holzbalken, der 4,5 Lichtjahre lang ist.
Das sind über 40 Billionen Kilometer und das entspricht der Entfernung zum nächsten Fixstern, Alpha Centauri. Ein Holzbalken also, der von der Erde bis zu diesem so irre weit entfernten kosmischen Nachbarn reicht. Und jetzt kommt es: Würde eine Gravitationswelle durch diesen Balken laufen, würde dieser sich verlängern, und zwar um einen Betrag, der dem Durchmesser eines menschlichen Haares entspricht, also ca. 0,05mm. Diesen erstaunlichen Vergleich, und , was Gravitationswellen überhaupt sind, erklärt Harald Lesch in dem folgenden Video. Viel Spaß damit.
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/alpha-centauri/alpha-centauri-gravitationswellen-2000_x100.html
http://br.de/s/sl0bYJ
Auf der Suche nach Wahrheit II
Ein kleiner Aufruf:
Nennt es Wahrheit, oder Realität, oder Wirklichkeit, oder Gott, oder Vernunft, oder Rationalität, oder Spiritualität, oder das Leben, oder das „Ich“, oder Positivismus, oder Behaviorismus, oder Utilitarismus, oder Materialismus, oder Nihilismus, oder sonst ein -ismus….
Nennt es Fragen, nennt es Suchen, nennt es Zweifeln, nennt es Beweisen, nennt es Wissen, nennt es Glauben…
Es ist völlig egal, wie wir „Es“ nennen, wir scheinen dasselbe zu meinen: Das, was wir nicht in einen Begriff fassen können, das, von dem Hans Peter Dürr sagte: „Wir erleben mehr, als wir begreifen.“
Wir sind denkende, fühlende, handelnde Wesen, und können es gar nicht fassen.
Wir sind so geplättet von unseren Möglichkeiten, das wir nicht wissen, was richtig ist und was wir zuerst tun sollen.
That’s life, da ist Humanität, da ist Mitgefühl, da ist Miteinander, da ist Sinn…
Lasst uns einfach Mensch sein und das Beste tun, was in unseren Kräften steht.
Wir haben die Zukunft dieses einzigartigen, blauen Planeten in unseren Händen,
zumindest, was dessen Bewohnbarkeit für unsere Nachkommen betrifft.
Ich liebe diese Erde, ich liebe dieses Leben, ich liebe das Lebendige.
Ich finde es verdammt geil, einen Verstand und einen halbwegs funktionierenden Körper zu haben und in einem der reichsten Länder
dieser Erde mit all den Möglichkeiten geboren worden zu sein.
Man sollte diese Gelegenheit nutzen.
Der innere Schweinehund
Ich habe ihn in mir gesucht, aber nie gefunden. Ich habe ihn bei anderen Menschen gesucht, auch dort ist er mir nie begegnet. Ich habe Fragen an ihn gestellt, aber nie eine Antwort bekommen. Ich kenne seine Adresse nicht, obwohl man mir gesagt hat, dass die wohl irgendwo in meinem Stammhirn zu verorten ist. Ich weiß auch nicht, wo sein Name herkommt, ich weiß nur, dass ich sowohl Schweine als auch Hunde mag, genauso, wie ich überhaupt alles Lebendige mag, selbstverständlich inklusive meiner Artgenossen. Nein, ich kann kein Misanthrop sein. Immer wenn ich es versucht habe, bin ich eines Besseren belehrt worden. Klar, es gibt Arschlöcher, aber das entspringt nicht unserer wahren Natur. Wir können uns frei entscheiden, Gutes zu tun, und wenn wir es bewusst, am besten noch mit Freude tun, kommt es irgendwann auf uns zurück. Das ist keine graue Theorie oder Wunschdenken, sondern entspricht meinen eigenen Erfahrungen der letzten Jahre.
„In jedem Wesen steckt die Buddha-Natur“ – Buddhistische Grundannahme
„Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde“ – Altes Testament
„Freude, schöner Götterfunken“ -Schiller
Was zählt, ist unser menschliches Potential, und nicht irgendwelche dunklen, egoistischen Triebe, die uns angeblich steuern. Wir sind soziale Wesen und keine eigennützigen Automaten namens Homo oeconomicus, wie uns der gegenwärtige Mainstream in Politik und Medien weismachen will. Es freut mich, zu erfahren, dass es mittlerweile eine Fülle an Experimenten aus der Spieltheorie und der Sozialpsychologie gibt, die eindeutig bestätigt haben, dass wir kooperativ handeln und Fairness lieben. Das „egoistische Gen“ eines Richard Dawkins bleibt dagegen eine reine Hypothese, die nicht beweisbar ist, allein schon deshalb, weil hier Subjektivität objektiviert werden soll, was nicht logisch sein kann. Ich habe daher beschlossen, die Suche nach dem inneren Schweinehund endgültig einzustellen. Vermutlich ist er erfunden worden, um sogenannten Faulpelzen und Taugenichtsen im Frühkapitalismus ein schlechtes Gewissen einzureden, um sich bitteschön dem Geist der protestantischen Arbeitsethik zu unterwerfen. Über ebendiese kann man angeblich in den Schriften des Soziologen Max Weber mehr erfahren. Dazu war ich bisher allerdings zu faul, da mir die für Soziologen so typischen Schachtelsätze zu anstrengend sind. oder hat mich doch ein innerer Schweinehund davon abgehalten…..:-) Ich werde die Lektüre nachholen.
Inspirationen
An dieser Stelle möchte ich eine kleine Liste (ohne weitere Kommentare meinerseits) von Büchern und Videos vorstellen, die ich für empfehlenswert halte und die mich zu neuen, spannenden Erkenntnissen geführt haben.
Viel Spaß beim Lesen und Gucken !
Sachbücher:
1. Hoimar von Ditfurth – Wir sind nicht nur von dieser Welt -1981
2. Lama Ole Nydahl – Wie die Dinge sind. Eine zeitgemäße Einführung in die Lehre Buddhas – 2002
3. Matthieu Ricard und Trinh Xuan Thuan – Quantum und Lotus; Vom Urknall zur Erleuchtung – 2008
4. Neil Postman – Die zweite Aufklärung – 2001
5. Richard David Precht – Die Kunst, kein Egoist zu sein – 2010
6. Oliver Sacks – Stumme Stimmen; Reise in die Welt der Gehörlosen – 1989
7. Manfred Lütz – Gott. Eine kleine Geschichte des Größten – 2007
8. Robert Kurz – Schwarzbuch Kapitalismus ; Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft – 1999
9.. Max A.Höfer – Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir glücklich sind? – 2013
10.Hans-Peter Dürr – Es gibt keine Materie! – 2012
Videos:
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/alpha-centauri/alpha-centauri-radosophie-2001_x100.html
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/alpha-centauri/alpha-centauri-physiker-2002_x100.html
Europa
Immer wenn ich in den 70er- und 80er-Jahren als Tourist im europäischen Ausland war, hatte ich ein Gefühl von Verbundenheit, basierend auf einer gemeinsamen Kultur und geteilten Werten. Man war zwar nicht zu Hause im vertrauten Umfeld, aber so richtig fremd waren einem die Einwohner der anderen Länder nicht, die Holländer, Franzosen, Dänen, Engländer und all die anderen. Damals kam mir oft der Gedanke, dass die Grenzen zwischen den Ländern Mitteleuropas irgendwie überflüssig wirkten. Ich fand, die Idee eines vereinten Europas hatte was. Um so enttäuschter bin ich heute, wenn ich sehe, was unfähige Politiker und Lobbyisten aus dieser Idee gemacht haben. Es konnte nicht gut gehen, dass man jahrelang diejenigen nach Brüssel geschickt hat, deren Karrieren hier in Deutschland ins Stocken geraten waren und die für eine professionelle Arbeit im eigenen Land einfach nicht gut genug waren. Jetzt haben wir es mit dilettierenden Entscheidungsträgern (EU-Komission) zu tun, die niemand gewählt hat. Die demokratischen, humanistischen Werte, von denen ich früher dachte, dass unsere Zukunft darauf gebaut würde, sind durch einen Turbokapitalismus ersetzt worden, der nur noch sich selbst zum Zweck hat. Der Glaube an die Segnungen dieser Amok laufenden Wirtschaftsform hat bei manchen Protagonisten schon religiöse Züge. Ich gebe trotzdem die Hoffnung nicht auf, dass eines Tages die Vernunft zurückkehrt und man sich gemeinsam darüber Gedanken macht, was für eine Zukunft wir eigentlich wollen. An deren Gestaltung müssen alle gleichberechtigt mitwirken können, auch die Kirchen. Mit betriebswirtschaftlichen Methoden allein werden sich die kommenden Probleme jedenfalls nicht lösen lassen. Mir persönlich sind Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Humor, Kunst, Musik und Kultur wichtiger und Sinn-stiftender als Wachstum, Effizienzsteigerung und Selbst-Optimierung.
Frohe Weihnachten
Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,
an dieser Stelle möchte ich allen zum Abschluss des Jahres ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. In den letzten Wochen ist mir wieder bewusst geworden, dass das Weihnachtsfest alles in allem eine schöne Tradition darstellt zu der wir stehen sollten, anstatt Weihnachtsmärkte in Wintermärkte umzubenennen oder wie in Holland an Nikolaus
den „Zwaarte Piet“ (Schwarzer Peter) in die Verbannung zu schicken. Politische Korrektheit ist nicht mein Ding und wird es auch nicht sein. Ich hoffe, dass sich im neuen Jahr die Lage wieder ein wenig entspannt und in der Öffentlichkeit und den Medien ein kritischer Dialog geführt wird, in dem auch mal auf die Unterschiede zwischen den Weltreligionen hingewiesen wird, anstatt eines oberflächlichen „piep piep wir ham uns alle lieb“. Ich bin kein PEGIDA-Befürworter, dennoch bin ich der Meinung, dass ein traditioneller Islam mit seiner strengen Auslegung des Koran nicht zu Europa gehört. Möglicherweise werde ich in diesem Blog im neuen Jahr noch das ein oder andere Mal etwas zu diesem Thema schreiben. Bis dahin lasst uns auf wahre Werte wie Freundschaft, Liebe und Respekt anstossen ( ruhig auch unter Einbeziehung von Alkohol ) und gemeinsam freudvoll ins neue Jahr rutschen !
Euer Mike